Schüler lassen sich für die DKMS registrieren
23. Februar 2016

Eine Chance ist keine Garantie

Blutkrebs ist ein Thema, das die Menschen bewegt – auch im Raum Geislingen. Beweis dafür ist die gestrige Registrierungsaktion im Wölk-Schulzentrum.

Zu einer Registrierungsaktion ins Wölk-Schulzentrum hatte die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) geladen – im Rahmen des Projektes „gesunde Schule“. Die Aktion verlief sehr erfolgreich. „Bei unserem Vorhaben, die Gesundheit im Schulalltag zu fördern, kam irgendwann der Gedanke auf, man könne doch auch anderen helfen“, sagt Schulleiter Roland Rimbach. Einige Schüler sind bereits mit dem Thema Leukämie konfrontiert worden, sie waren daher gerne mit dabei. „Viele meiner Mitschüler haben Kuchen gebacken. Den verkaufen wir, um Spenden zu sammeln. Zusätzlich hilft unsere Klasse bei der Registrierung“, berichtet Florian Mank (19).

Die Schüler besuchten Vorträge, die ein Sprecher der DKMS und ein Stammzellspender hielten. Dabei wurde nicht nur über die Krankheit selbst informiert, sondern auch über die Risiken und den Verlauf einer eventuellen Stammzellspende. „Man hofft, mit Klischees und falschen Ängsten aufzuräumen, die Schüler aufzuklären und so viele wie möglich zur Registrierung zu bringen.

Die Vorträge sollen auch wachrütteln und für das Thema sensibilisieren“, erklärt dazu Lehrerin Lisa Keller, von der die Projekt-Idee stammt.

Junge Menschen eignen sich optimal für eine Spende, da ihre Stammzellen größere Erfolgschancen für den Empfänger bieten. Das macht die Aufklärung an Schulen so wichtig. Denn jede Typisierung gibt den Erkrankten eine Chance, wobei eine Stammzellspende keine Garantie für die Heilung ist. Dies wird deutlich, als Jonas Villforth im Vortrag seine Erfahrungen als Stammzellspender teilt: „Ich bin auch durch eine Typisierungsaktion zur Registrierung gekommen“, berichtet er, und schließlich wurde er als Spender gebraucht. „Der Empfänger, ein 46 Jahre alter Mann aus England, ist aber leider 1,5 Jahre später doch gestorben“, sagt Villforth. „Ich habe mich, nach Ablauf der zeitlichen Frist nach einer Spende, wieder in der Kartei freischalten lassen und würde wieder spenden.“ Es ist wichtig, sich registrieren zu lassen, denn das Finden eines „genetischen Zwillings“ für den Betroffenen ist sehr schwierig. Viele Schüler sind nach den Vorträgen überzeugt: „Ich möchte einfach helfen, die Veranstaltung hat dazu beigetragen“, sagt Blerina Hajdaraj (18). Sie ist nicht die Einzige: Von knapp 600 sind 450 über 17 Jahre alt und dürften sich typisieren lassen. 245 Schüler machen mit.

LENA STRAUBINGER | 23.02.2016

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